1. Szene
Auf dem Jahrmarkt in Zwiesel herrscht reges Markttreiben. Händler bieten ihre Waren an, die Kinder tollen umher und verschiedene Gaukler treten auf. Auch ein Tanzbär gehört zu den Belustigungen. Im Gefolge der Bärentreiber und Musikanten befindet sich auch der kleine Andreas Stormberger mit seiner Mutter. Das Kind wird von den Umstehenden bemitleidet, weil es mit den fahrenden Leuten herumziehen muss. Ein aufziehendes Gewitter beendet das turbulente Treiben.
In einer Moritat erfährt der Zuschauer die weiteren Begebenheiten. Nach einem furchtbaren Unwetter, das in der darauffolgenden Nacht die Rabensteiner Gegend verwüstet, wird im Wald ein zahmer Tanzbär gesichtet, der den Aschenbrenner Buchinger zu einem Platz führt, an dem er ein weinendes Kind findet. Er nimmt den Buben mit nach Hause. Obwohl Buchinger und seine Frau schon betagt sind ziehen sie den Jungen auf.
2. Szene
Der heranwachsende Stormberger gilt bei seinen Altersgenossen als Sonderling. Nachdem Vater Buchinger seiner Arbeit als Aschenbrenner nicht mehr nachgehen kann, übernimmt Andreas Stormberger seinen Dienst und übt zudem noch die Tätigkeit eines Waldhirten aus. Er hält sich die meiste Zeit im Walde auf und beschäftigt sich viel mit der Natur, weil sich sonst niemand mit ihm abgibt.
So überraschen ihn junge Glasergesellen, die sich auf Wanderschaft befinden, beim Beten. Sie bedrängen ihn, dass er ihnen von seinen Prophezeiungen erzählt, um sich dann über ihn lustig zu machen und ihn zu verspotten. Unerwartet begegnet Stormberger dann dem Bauernmädchen Annemie, zu dem er sich sehr hingezogen fühlt, es aber nicht zuzugeben wagt.
Auch Mutter Buchinger ist auf dem Weg zu ihrem Ziehsohn, um ihm das Essen in den Wald zu bringen und mit ihm zu reden. Unterwegs trifft sie ein böhmisches Kräuterweib, das allerlei Heilkräuter mit sich führt. Die Buchingerin erzählt der Frau von ihren Sorgen, die ihr ihr Ziehsohne bereitet, wenn er oft während der Nacht laut aufschreie und auch sonst einen recht bedrückten Eindruck mache. Stormberger trifft nun mit der Buchingermutter zusammen und klagt ihr, dass er so allein sei und keinen Menschen habe, der ihn verstehe. Nachdem ihn die Buchingermutter getröstet hat und wieder nach Hause geht, sinniert Stormberger noch einige Zeit vor sich hin, bevor er sich niederlegt. Er wird von Baumelfen in den Schlaf gesungen.
3. Szene
Stormberger trifft uns nun als Mann gegenüber, der jetzt alleine für sich sorgen muss, nachdem die Buchingerleute nicht mehr leben.
An einem Winterabend haben sich die Dorfleute in der großen Bauernstube des Hansbauern zur Rockarois´ zusammengefunden. Während Flachs und Wolle verarbeitet werden und auf der Hoazl´bank geschnitzt und gehobelt wird, erzählen sie sich allerhand Geschichten, darunter auch Geschichten über den Stormberger. Man erkennt, dass viele Angst vor ihm haben, weil sie ihn für einen Besessenen halten. Bevor in der Bauernstube gesungen und musiziert wird, rufen sich die Leute einige seiner Vorhersagen noch einmal in Erinnerung. Da betritt Stormberger die Stube, um seinen Hüterlohn abzuholen und sich seine Einsamkeit ein wenig zu vertreiben. Man behandelt ihn wie einen Aussätzigen, sehr abweisend und feinselig. Nachdem er mit einigen weiteren Prophezeiungen die Gemüter auf´s neue erhitzt hat, wird er aus der Stube geworfen und vor dem Haus zusammengeschlagen.
Einen Bezug auf die damalige Zeitgeschichte geben uns zwei Soldaten, die verwundet vom Russlandfeldzug Napoleons zurückkommen und ein Spottlied auf Napoleon singen.
4. Szene
Es ist Frühjahrszeit. Stormberger begegnet uns nun als alter Mann, der als Verfemter alleine im Wald haust. Der Rabe Michl ist sein einziger Ansprechpartner und ihm teilt er seine Nöte und Ängste mit. Stormberger legt sich dann zur Ruhe. Um Mitternacht spielt sich vor seinem Lager die Walpurgisnacht ab. Dämonen, Hexen und schaurige Gestalten stoßen böse Flüche und schlimme Prophezeiungen aus. Beim Aufwachen kann Stormberger nicht mehr unterscheiden, ob er geträumt habe oder ob alles, was er gesehen und gehört hat, Wirklichkeit war. Er bittet Gott, ihn zu sich zu rufen, weil es an der Zeit sei und er mit der großen Bürde, zuviel zu wissen, nicht mehr fertig werde. In den Morgenstunden finden ihn junge Leute, die sich beim Maiwasserholen in der Gegend verirrt haben, tot auf dem Felsen liegen. Man erkennt in dem Toten Stormberger und bedauert,dass man ihm zu Lebzeiten so wenig Ehre und Freundlichkeit zukommen ließ.
5. Szene
Die schaurige Erfüllung der Vorhersage Stormbergers, er werde noch im Tod ein Zeichen geben, erfährt man bei seinem Totengang. Während sich die Leute einige seiner Prophezeiungen noch einmal in Erinnerung rufen, poltert plötzlich der Sarg zur Erde und der in Leinwand gewickelte Leichnam des Stormberger kommt zum Vorschein. Die Trauerschar bittet und fleht, dass alles Unheil, welches der Stormberger vorhergesagt hat, nicht eintreffen möge